Am 6. und 7. August 2022 machten wir und unsere Partner:innen uns aus ganz Deutschland und Frankreich mit Bus und Bahn auf die lange Reise in das kleine Örtchen Poullan-sur-Mer in der Bretagne Frankreichs.
Jeden Morgen nach dem Frühstück bereiteten wir unsere Lunchpakete oder ‚pique-niques‘ für den Tag vor, sodass wir uns über den Tag für all unsere Aktivitäten ausreichend stärken konnten. Wir starteten voller Vorfreude entweder direkt mit einem Ausflug oder es stand eine lustige Sprachanimation auf dem Programm. Bei dem Spiel Buchstabenbörse zum Beispiel, bekamen alle je einen Buchstaben zugeordnet und es galt in der Gruppe gemeinsam Wörter auf Deutsch und Französisch daraus zu bilden, um sich dann Punkte für die gefunden Wörter abzuholen. Anschließend wurden alle Wörter noch einmal in beiden Sprachen festgehalten und aufgehängt. An einem anderen Tag spielten wir die neu erhaltenen Mobidico Taschenheftchen vom DFJW durch, indem wir in zwei Teams die darin enthaltenen Wörter und Sätze entweder zeichnerisch oder durch Pantomime darstellten, sodass sie unsere Teams auf beiden Sprachen erraten konnten.
Tagsüber standen vielfältige Ausflüge und Aktivitäten auf dem Programm: Wir erkundeten die Städte Douarnenez und Quimper, wanderten an Steilküsten, badeten im Atlantik, besuchten das Schulmuseum und beschäftigten uns mit deutschen und französischen Klischees. In verschiedenen Kooperationsspielen wuchsen wir als Gruppe weiter zusammen. Außerdem haben wir auch selbst Spiele entwickelt und gebastelt. So entstand eine Ferienlager-Version von Monopoly und die selbstausgedachte Erweiterung des beliebten Spiels Werwolf probierten wir gleich zusammen aus.
Über die zwei Wochen wurden wir zu insgesamt drei wissenschaftlichen Workshops eingeladen. Dabei stellten wir zum Beispiel Saft aus Rotkohl her und mischten diesen mit verschiedenen Haushaltsmitteln. Wir sahen live, wie der unterschiedliche pH-Wert von Waschmittel, Essig oder Natron verschiedene Färbungen zu Blau, Rot und Gelb verursachte und versuchten schließlich, mit den gewonnenen Farben zu malen. Besonders spaßig war auch die Aufgabe, eine Konstruktion so um ein Ei zu bauen, dass es einen Sturz aus dem ersten Stock überlebte und dabei möglichst wenig Material zu verwenden. Zu den spannenden Fragen, die uns beim Experimentieren einfielen, hatten die jungen Wissenschaftler:innen auch stets Antworten parat.
Ein weiteres Highlight dieses Jahr war unser junger Vogelkundler, der uns auf zwei spannende Wanderungen begleitete. Unter anderem an der Pointe du Raz beobachteten und identifizierten wir mithilfe von Ferngläsern und einem großen Spektiv verschiedene Möwen- und andere Vogelarten. An einem weiteren Tag sahen wir uns die Heuschrecken in unserer Umgebung etwas genauer an und stellten dabei verschiedene Arten, Geschlechter und Entwicklungsstufen fest.
Wenn wir nach einem langen Tag in die Herberge zurückkehrten, hatte unser Koch Jean-Luc das leckerste Essen inklusive Dessert für uns bereitet. Danach boten verschiedene Ateliers eine Möglichkeit, eigenen Interessen nachzugehen und auch außerhalb der Gruppe Bekanntschaften zu machen. Die Angebote reichten vom Geschichtenschreiben und Just-Dance-Spielen über das Geländespiel Capture The Flag bis hin zu Akrobatik und einem Erste-Hilfe-Kurs mit unserem Rettungsschwimmer.
Nach der ersten Woche stand das Bergfest und am Ende das Abschlussfest an, an denen sich alle Gruppen beteiligten. Unsere Gruppe bereicherte das Fest durch selbstgebastelte Dekoration, versorgte mit leckeren Getränken, unterhielt das Publikum mit einem Wurfspiel auf der Bühne und regte die Menge mit Karaoke-Darbietungen zum Singen und Tanzen an.
Wir hätten alle noch länger bleiben und tanzen, deutsche und französische Worte lernen und Freundschaften schließen können, doch nach zwei Wochen hieß es Abschied nehmen. Wir haben viele schöne Erinnerungen gesammelt und vielleicht können wir nächstes Jahr an dieser Stelle weiter machen!