Deutsch-französisches Feriencamp im Elsaß
À poil les poilus – Eine Reise zurück in unsere gemeinsame Geschichte
Diesen Sommer begegneten sich rund zwanzig Jugendliche aus Deutschland und Frankreich im idyllischen Niederbronn-les-Bains. Der kleine Ort im Elsass war für zehn Tage Ausgangspunkt unserer Erkundungen. In binationalen Gruppen entdeckten wir durch Ausflüge nach Colmar, Strasbourg und einige kleinere Orte nicht nur den Elsass, sondern auch seine Geschichte.
In Colmar beispielsweise besuchten wir das Hansi Museum, sowie das Schlachtfeld „Tête des Faux“ des ersten Weltkriegs. Von den Experten vor Ort lernten viel über die Abläufe, die sich vor rund einhundert Jahren zu getan haben. Allerdings konnte der Wissensdurst der Jugendlichen damit nicht gestillt werden. So durchforsteten wir Archive, befragten Zeitzeugen und recherchierten auch mit Methoden des digitalen Zeitalters. Mithilfe dieser Ergebnisse gestalteten die Jugendlichen eine Informationsecke, die zum Ende der Woche ausgestellt wurde. Zudem konservierten sie ihr erarbeitetes Wissen mithilfe einer Tonbandaufnahme, sowie einer Bildmanipulation. Durch den Besuch des Soldatenfriedhofs der Begegnungsstätte und die präsentierten Geschichten erhielten wir einen Einblick in das Leben der Soldaten. Diese Erfahrungen nutzten wir um in einem kleinen Stop-Motion-Film eine Konfrontation zwischen den beiden europäischen Ländern nachzustellen. Bei den Dreharbeiten des Filmes hatten wir gemeinsam so viel Spaß, dass es kaum vorstellbar war, dass sich Deutsche und Franzosen einst so bekämpften.
Zum Glück zeigten uns die Jungen Europäer, dass der europäische Gedanke auch außerhalb unseres Projektes existiert und beantworteten unsere zahlreichen Fragen zur Europäischen Union. Wie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Eurometropole Strasbourg und dem anliegenden Kehl funktioniert, sahen wir mit eigenen Augen. Zu Fuß überquerten wir die Europabrücke und tauschten uns darüber aus, welche Unterschieden und wie viele Gemeinsamkeiten zwischen den Nachbarländer bestehen. Was dies auf kulinarischer Ebene bedeutete, fanden wir eines gemütlichen Abends heraus. Dabei stellten wir fest, dass es neben dem köstlichen Flammkuchen, auch noch andere schmackhafte Leckereien im Elsass gibt. Mithilfe der Sprachanimationen, die tagtäglich stattfanden, waren die Jugendlichen auch in der Lage sich darüber auszutauschen.
Neben den geschichtsträchtigen Programm, entdeckten wir während der zehn Tage auch etwas Kultur. Die Illumination de la Cathedrale, bei der ein Film auf die riesige Kathedrale projiziert wird, beeindruckte uns beispielsweise sehr. Genauso genossen wir jedoch auch das Feuerwerk und die örtlichen Festlichkeiten inklusive Fackelumzug bezüglich des Nationalfeiertags.
Insgesamt verbrachten wir zehn erlebnisreiche und spaßige Tage im Elsass. Unsere neugewonnenen Freundschaften und das heutige deutsch-französische Miteinander feierten wir am Abschlussarbeit ein letztes Mal, ehe wir die Heimreise antraten.
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