Demokratie-Camp
So viele wunderbare Erinnerungen…
Wir haben es geschafft! Wir sind in die Bretagne gereist, haben den Sonnenuntergang am Meer gesehen, die Gezeiten erlebt, Crêpes gegessen, haben ein paar Wörter und sogar ganze Sätze in der Fremdsprache gelernt. Wir haben uns mutig in die Wellen des Atlantiks gestürzt.Wir haben nachts am Strand die Sterne angesehen und sind ganz in den Westen zur Pointe du Raz gewandert. Wir haben Freundschaften geschlossen. Wir haben über Demokratie und Klimaschutz diskutiert. Wir haben so viele wunderbare Erinnerungen mit nach Hause gebracht — da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll…
Es war schon sehr aufregend, als die deutschen und französischen Jugendlichen am 14. August das Camp in Poullan-Sur-Mer erreichten. Einige sind sich schon einmal begegnet. Einigen begegnen wir hier zum ersten Mal. Man versteht sich auf Anhieb gut, nach wenigen Kennenlernspielen und Sprachanimationen weiß man, wer auch das Zeichnen liebt und mit wem man morgen eine Runde auf dem Fußballplatz kicken kann.
Jeden Tag lernten wir uns ein Stückchen besser kennen, indem wir bei den Sprachanimationen ins Gespräch kamen. Nach ein paar Tagen waren die anfänglichen Hemmungen vergessen und die Jugendlichen hatten viel Spaß, sich beim Länderpuzzle über die eigenen verschiedenen Herkunftsorte und Besonderheiten der jeweiligen Regionen und Länder auszutauschen. Aber auch beim Post-it-Spiel war die Freude und Kreativität groß. Dadurch konnten sogar die anderen Gruppen auf Entdeckungstour gehen und im Haus neue Wörter auf Französisch und Deutsch erlernen.
In mehreren Demokratie Workshops lernten die Jugendlichen auch etwas über das Zusammenleben in Gemeinschaften, dass es Regeln braucht — sie stellten eigene Regeln für ihre Gruppe auf. Wie wollen wir zusammenleben? Was ist uns wichtig? Es wurde viel reflektiert, über den Umgang miteinander und auch darüber, wie wir unseren Planeten retten können. Das ist den Jugendlichen ein wichtiges Anliegen: Die Klimakrise ist akut und sie möchten Verantwortung übernehmen! Sie möchten die Veränderung sein!
Wir besuchten das Hafenmuseum in Douarnenez und ein bretonisches Schulmuseum, um uns erklären zu lassen, wie Schule zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Bretagne funktionierte und ausgesehen hat. Die Jugendlichen stellten ein paar Gemeinsamkeiten und ganz viele Unterschiede fest: Mädchen und Jungen hatten Unterricht in unterschiedlichen Klassenzimmern und sie durften nicht zusammen spielen. Es gab harte Strafen, wenn man seine Hausaufgaben nicht erledigte und der Weg zur Schule war lang und beschwerlich. Wie gut, dass es in der Schule heute anders ist, dachten sicher einige der Jugendlichen. Das Schreiben mit einem alten Schreibfeder fanden die Jugendlichen jedoch super cool, auch wenn es gar nicht mal so einfach war, nicht das ganze Papier mit Tintenflecken zu übersähen.
Doch nun genug Schule — es waren schließlich Ferien! Auf dem Heimweg wagten einige den Sprung ins kühle Nass des atlantischen Ozeans. Brrrrr kalt! Zurück in der Jugendherberge erwartete uns wie immer ein wunderbares Abendessen, zubereitet vom weltbesten Koch Jean-Luc. Es gab viele Spezialitäten aus der Region: Moules, Crêpes, Saumon, Far breton… Das war ein wahrer Gaumenschmaus!
Highlight unserer Reise war sicher der Abend, den wir gemeinsam am Strand verbrachten, um uns von unseren Freunden aus Poitiers zu verabschieden. Wir sangen Lieder, tanzten im Sand, aßen Crêpes mit Karamellsoße und beobachten den Sonnenuntergang in der Bretagne. Wir schauten uns die Sterne an und lauschten dem Rauschen der Wellen des Atlantiks.
Auch das Bergfest und das Abschlussfest werden wir so schnell nicht vergessen! Wir sahen verblüffende Zaubertricks, konnten an einem Hindernisparcours teilnehmen, bestaunten überraschende Jonglierkunst und witzige Tanzeinlagen. Auch unsere Gruppe hat ein spannendes Rätsel sowie ein Karaoke-Spiel vorbereitet. Und was wäre eine Party ohne eine lustige Runde Limbo?! So sanken wir an unserem letzten Abend erschöpft und voller schöner Erinnerungen in den Schlaf. Am nächsten Tag war es nämlich für die deutschen Jugendlichen schon an der Zeit, Abschied zu nehmen.
Die zwei Wochen in der Bretagne vergingen viel zu schnell. Aber vielleicht werden wir uns bald wieder begegnen — für ein neues aufregendes Abenteuer in Frankreich oder Deutschland oder… !
Bis Bald!
Maria und Anna