Wir schreiben den 23.07.2016. Die Sonnenstrahlen fallen auf die im Kreis sitzenden sechzehn Jugendlichen. Die Gesichter der Kinder spiegeln volle Konzentration wieder, denn bei dem Spiel „Ca va?“ oder auf Deutsch „Wie geht’s?“ musst du immer aufpassen. Ein Spieler steht in der Mitte des Kreises und versucht durch gezieltes Fragen einen Sitzplatz zu bekommen. Wenn die Befragten „gut“, „sehr gut“ oder „schlecht“ zurückrufen (die Deutschen fragen und antworten natürlich auf Französisch und anders herum) müssen die Plätze getauscht werden und das Ringen beginnt.
Mit diesem Spiel beginnt die Ferienfreizeit in Rotenburg an der Fulda. Zehn Tage Ferienlager mit einer bunt gemischten Gruppe aus dem französischen Poitiers und Deutschland.
Am nächsten Tag planten wir gleich früh zusammen unser Programm. Einige wussten vielleicht schon jetzt: während der zehn Tage wird es viele Highlights aber auch kleine Momente geben, die das Ferienlager zum Erfolg machen.
Ein frühes Highlight war der erste Klimaworkshop, wo die Jugendlichen nicht nur durch selbsterklärende Experimente im stummen Atelier, sondern auch durch eine gemeinsame Diskussion über die Fragen: „Was ist eigentlich Klima und was hat es alles mit der Atmosphäre auf sich“, neue Erfahrungen machten. Nach der Diskussion war die Lust etwas zu ändern sehr groß, deswegen wurde entschieden, einen Flash Mob bei dem Kinderfest am Freitag zu organisieren. Gesagt – getan, durch rigorose Vorbereitung wurde der Flash Mob zum vollen Erfolg und selbst der Bürgermeister von Rotenburg an der Fulda tanzte mit uns.
Sport ist ja bekanntlich Mord aber für die Teilnehmer war es ein Segen. Ob es die Runde Völkerball am Abend, der belebte Fußball am Nachmittag oder gleich das Training mit dem Basketballtainer der Stadt war, Sport wurde immer gemacht. Selbst wenn die Betreuer schon Pause machen wollten, musste immer noch einmal „Capture the Flag“ gespielt werden.
Auch der Besuch des Mehrgenerationspielplatz mit dem Fahrrad war sportlich angehaucht, war es trotzdem eine wunderschöne Fahrt. Vor Ort konnte dann auch in der riesigen Hängematte geruht werden. Ein weiteres Highlight war der Besuch in Eisenach. Zunächst begaben wir uns auf eine Zeitreise um die Schule zu Martin Luthers Zeiten zu erleben. Viele waren erschrocken, wie schnell damals die Route gezückt wurde. Danach gab es natürlich ein wenig Freizeit, um shoppen gehen zu können. Zum Schluss teilte sich die Gruppe und ging wahlweise in das Bach-Haus oder das Automobilmuseum. Dass sich die Kinder mit dem Klima auskannten, zeigten Sie mehrmals bei belebten Diskussionen und natürlich auch bei dem Eiswürfelspiel. Hier galt es den gegnerischen Eiswürfel zu zerstören, bevor der eigene schmilzt. Die Strategien wechselten ständig, aber am Ende merkten alle, wie schnell sich das Klima verändert hat. Für ein weiteres Highlight wurde das „Klima“ der Gruppe in Frage gestellt. Nur mit Holz, Reifen und Seilen galt es ein schwimmendes Floß zu bauen, auf dem auch gefahren werden konnte. Ohne Teamwork und gemeinsames Denken wäre hier nie etwas zustande gekommen aber nach anfänglichen Schwierigkeiten schafften es drei Floße auf die Fulda und kamen auch wieder heil ans Ufer.
Zum Ende der gemeinsamen Zeit wurde der Baumkronenpfad besucht. Die Aussicht war phänomenal und manch einer lernte auch noch etwas Neues über die Wälder in dem sehr schönen Museum des Nationalparks. Zuletzt war noch der letzte Abend, der ganz im Zeichen der Detusch-Französisch-Marokkanischen Freundschaft stand. Es konnte einheimische Delikatessen probiert werden und es wurde natürlich wie wild zu allen Liedern der Welt getanzt.
Es war eine sehr schöne Zeit, in der viele Freundschaften geschlossen wurden.
Wir freuen uns schon wieder auf nächstes Jahr!
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