Deutsch-französischer Austausch im Dezember 2023

Tous ensemble pour le climat!

“Alle zusammen fürs Klima” – unter diesem Motto haben wir, zehn Schülerinnen und Schüler der Klima-AG zusammen mit Frau Frank, uns auf die Reise nach Bremerhaven zu unserem jährlichen deutsch-französischen-Austausch gemacht. Nach acht sehr amüsanten Stunden Zugfahrt kamen wir an der Nordsee an, wo wir am späten Abend auch die französischen Schüler*innen nach ihrer langen Reise aus Dijon willkommen heißen konnten.

 

Damit nicht nur der sprachliche, sondern auch der inhaltliche und interkulturelle Austausch gut gelingen kann, haben wir nicht nur drei tolle Übersetzer*innen, die jeden Satz zweisprachig werden lassen, sondern auch jeden Tag interessante und meist auch sehr lustige Sprachanimationen: dabei lernten wir z.B. uns vorzustellen, neue französische Lieblingswörter, Schnick-Schnack-Schnuck auf Französisch bzw. alle Namen durch passende Adjektive: der quirlige Quentin, die maßvolle Manon oder joli Jonathan und Luna lumineuse.

Um anschließend eigene Projekte entwickeln zu können, trugen wir all unser Wissen über bestimmte Ursachen, besondere Folgen und innovative und neue Lösungen des Klimawandels zusammen. Schockierend war für uns hier z.B. der Austausch über die unterschiedlichen weltweiten Wetterextreme, die wir auch in diesem Sommer wieder auf besondere Weise in Frankreich und Deutschland erlebt haben und die bereits „Alltag“ auf der Erde geworden sind und noch mehr auf uns zukommen werden, aber auch andere Folgen sowie die Entwicklungen im Rahmen des UN-Klimagipfels haben uns sehr überrascht.

Um trotz all der teilweise dramatischen Aussichten weiterhin motiviert zu bleiben, versorgte uns Frau Frank jederzeit mit ausreichend Kuchen und Keksen und viel Motivation. 🙂

Voller Vorfreude machten wir uns dann auch auf den Weg ins Klimahaus. Wie in den vergangenen Jahren reisten wir auf dem 8°Ost – Längengrad einmal um die Erde und lernten verschiedene Klimazonen, Länder und vor allem Menschen und ihre Kulturen kennen. Das ist wirklich eine so beeindruckende und außergewöhnliche „Reise um die Erde“, dass man tatsächlich diesen Menschen/ Kulturen nahekommt und sich von ihren Gedanken, ihren Gefühlen, ihrem Leben berühren lässt. Wie immer ist der Besuch einfach ein absolutes Highlight der Woche! Einige von uns beschäftigten sich so intensiv mit der Ausstellung, dass sie noch in Kamerun durch den Dschungel irrten, als das zweite Expertengespräch mit der Geologin bereits begann.

Der neue Input ließ bei uns viele Fragen aufkommen, doch gemeinsam konnten wir viele Aspekte diskutieren und klären und zusammen mit den französischen Schüler*innen ganz neu betrachten.

Spannend war für uns z.B. zu sehen, dass es möglich ist, mit Hilfe von Eisbohrkernen den CO2-Gehalt der Atmosphäre bis in die letzten 800.000 Jahre zurückzuverfolgen und somit tatsächlich die verschiedenen Entwicklungen in der Erdgeschichte nachgewiesen werden können. Und tatsächlich zieht das Klimahaus uns immer so sehr in den Bann, dass wir erst um 18 Uhr, als schon die Türen geschlossen wurden, bereit für den Heimweg waren.

Abends stand neben kleinen Auswertungen vor allem der Austausch im Vordergrund und wie kann man sich besser austauschen, als bei viel Lachen mit wunderbaren Spielen, also spielten wir sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch z.B. eines unserer Lieblingsspiele „König, Kaiser, Doof“ (wo jeder mal in eine ganz andere Rolle schlüpfen kann) und meisterten sogar die anfänglichen Schwierigkeiten der französischen Aussprache.

Am nächsten Tag standen unsere Projekte wieder im Vordergrund und anschließend besuchten wir ein zweites Mal das Klimahaus, um noch die zweite sehr umfangreiche Ausstellung „Perspektiven“ zu sehen. Hier ging es vor allem um die Entwicklung der Erde sowie die Ursachen und Auswirkungen der Erderwärmung auf die Menschen und die Natur. Ein Schwerpunkt, der viele motivierte, waren aber auch die Reden von verschiedenen Klimaaktivistinnen (vor allem auch Jugendlichen) und das Wissen: „Es liegt alles in deiner Hand“. Ebenso war es sehr interessant, auch an diesem Tag wieder eine Expertin zu treffen, die uns weitere aktuelle Entwicklungen vorstellte, aber auch offen für all unsere vielen Fragen war.

Die Motivation aus dem Klimahaus und aus den Expertengesprächen nahmen wir wieder mit in unsere eigenen Projekte und arbeiteten in der Jugendherberge weiter. Die Ergebnisse konnten wir später bei unserem interkulturellen Abend vorstellen: und viel Motivation – aber auch Kreativität wurde deutlich: z.B. gab es eine selbstgebaute Klimawaage, neue vorbereitete Mottotage, Kleidertauschbörsenkonzepte für eine französische Schule, Fotoreihen zu veganer Ernährung und vieles mehr.

Wir freuen uns auf die Fotos der fertigen Ergebnisse aus Frankreich und werden auch für unsere Mitschüler*innen unsere Ergebnisse auf unserer Webseite vorstellen.

Wir genossen den kulturellen Abend mit Musik, wunderbaren Gesprächen und besonderen, leckeren Spezialitäten aus Dijon und Dresden. Anschließend ließen wir den Abend mit einem ausgelassenem Tanz und einer herzlichen und sehr berührenden Feedbackrunde ausklingen.

Das einstimmige Fazit von allen Teilnehmer*innen auf Deutsch und auf Französisch: es war wunderbar und bitte länger – bitte mehr – fünf Tage sind einfach nicht ausreichend und sollten mindestens verdoppelt werden. Dieser Austausch lässt uns nicht nur voller Motivation neue Projekte beginnen, sondern ermöglicht uns eine so besondere und intensive Auseinandersetzung mit den aktuellen Fragen, dass wir uns noch viel mehr solche Möglichkeiten organisieren wollen.

Voller Wehmut verabschiedeten wir dann am nächsten Tag die französischen Schüler*innen und freuen uns auf weiteren Austausch (über verschiedene Formate) mit ihnen.

Und so gingen wieder fünf wundervolle, intensive, interessante, überraschende, aber auch sehr lustige und vor allem motivierende Tage vorbei und wir alle freuen uns auf nächstes Jahr.

Und bis dahin: „Au revoir les amis!“ et „Tous ensemble pour le climat!“